
Die politische Agenda für den Tiny House Verband
Der Tiny House Verband (THV) setzt sich in einer Phase des großen Bedarfs an mehr Wohnraum dafür ein, mit Tiny Houses und Kleinstgebäuden einen Teil der Wohnungsnot in Deutschland zu lindern. Aus Sicht des THV können Tiny Houses einfach und flexibel auf vielen noch ungenutzten Bauflächen in Deutschland gebaut werden, wodurch schnell, nachhaltig und kosteneffizient neuer Wohnraum geschaffen werden kann, ggf. auch temporär.
Diese neue, effiziente Art, auf kleinerem Wohnraum das Leben sinnvoll einzurichten, soll gerade dem hohen Bedarf bei Singlehaushalten eine nachhaltige Lösung bieten, um Sicherheit und Wohnkomfort zu ermöglichen.
Damit unterstützt der THV die Förderung nachhaltiger, flexibler und bezahlbarer Wohnformen durch die rechtliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Etablierung von Tiny Houses und Kleinstgebäuden.
Langfristiges Ziel: Der THV will das Tiny House zu einem festen Bestandteil der deutschen Wohnkultur machen, die sowohl ökologisch als auch gesellschaftlich positive Auswirkungen hat. Die politische Agenda des Tiny House Verbands will langfristig die gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestalten, dass Tiny Houses als anerkannte und etablierte Wohnform wahrgenommen werden und das Potenzial haben, zur Lösung von Wohnungsnot und Umweltproblemen beizutragen.
1. Rechtliche Anerkennung und Anpassung des Baurechts
Ziel: Tiny Houses als eigenständige und legitime Wohnform in das deutsche Bau- und Planungsrecht aufnehmen.
Maßnahmen:
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- Zusammenarbeit mit Kommunen, Städten und Ländern, um Tiny Houses in Bebauungsplänen zu verankern.
- Einsetzen für eine Flexibilisierung der Wohnbauvorschriften, z.B. im Bereich Brandschutz und Gebäudeenergiegesetz, , die oft auf große Häuser ausgelegt sind.
- Lobbyarbeit, um Tiny Houses in Wohngebieten und auf landwirtschaftlichen Flächen zu erlauben, sofern sie ökologische Standards erfüllen.
2. Förderung von Tiny House Parks und Gemeinschaften
Ziel: Schaffung von mehr Tiny-House-Parks und ökologischen Wohnprojekten, in denen mehrere Tiny Houses legal und gemeinschaftlich stehen können.
Maßnahmen:
Unterstützung von Kommunen bei der Entwicklung von Tiny-House-Pilotprojekten und -Siedlungen.
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- Bereitstellung von Beratungs- und Planungsdienstleistungen für Tiny-House-Gemeinschaftsprojekte.
- Förderung einer modularen Infrastruktur für Tiny-House-Parks, z.B. durch sanitäre Einrichtungen und gemeinsame Energieversorgun
3. Umwelt- und Klimaschutz durch nachhaltiges Wohnen fördern
Ziel: Tiny Houses als umweltschonende und ressourcensparende Wohnalternative positionieren.
Maßnahmen:
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- Erarbeiten und Einhalten von ökologischen Standards, um Tiny-Houses nachhaltig und energieeffizient zu gestalten.
- Kooperationen mit Umweltorganisationen zur Förderung erneuerbarer Energien und klimaschonender Baumaterialien in Tiny Houses.
- Öffentlichkeitsarbeit über die Vorteile kleiner Wohnräume hinsichtlich CO2-Bilanz, Ressourcenverbrauch und Flächennutzung.
4. Erhöhung der finanziellen Unterstützung und Förderung
Ziel: Tiny-Houses als erschwingliche Wohnform für alle Einkommensgruppen zugänglich machen.
Maßnahmen:
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- Zusammenarbeit mit Banken und Förderinstitutionen, um Tiny Houses als förderfähige Bauprojekte anzuerkennen
- Anregung zur Schaffung spezifischer Kredit- und Finanzierungsangebote für Tiny-House-Käufer und -Bauherren.
- Forderung nach staatlichen Förderprogrammen, die Tiny Houses als Teil von sozialem und nachhaltigem Wohnungsbau unterstützen.
5. Sensibilisierung und Informationsarbeit
Ziel: Bewusstsein und Akzeptanz für Tiny Houses in der Bevölkerung und bei politischen Entscheidungsträgern steigern.
Maßnahmen:
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- Durchführung von Informationskampagnen, die über Vorteile und Herausforderungen von Tiny Houses aufklären.
- Organisation von Tiny-House-Messen, Workshops und Besichtigungstagen, um die Wohnform erlebbar zu machen.
- Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen zur Integration des Themas „Nachhaltiges Wohnen“ in Lehrpläne und Universitätsprogramme.
6. Förderung der Mobilität und Flexibilität
Ziel: Tiny Houses als mobile Wohnform rechtlich verankern und Nutzungsmöglichkeiten vereinfachen.
Maßnahmen:
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- Entwicklung von Regelungen, die das zeitweise Aufstellen von Tiny Houses auf gemieteten oder gepachteten Grundstücken ermöglichen.
- Zusammenarbeit mit Kommunen zur Bereitstellung von Stellflächen für mobile Tiny Houses, z.B. temporäre Wohnmöglichkeiten für Pendler und Reisende.
- Einsatz für flexible Wohnformen im öffentlichen Wohnungsbau, um Menschen mehr Auswahl an Wohnmöglichkeiten zu bieten.
Diese Agenda bietet eine solide Basis für die Förderung von Tiny Houses und deckt sowohl rechtliche als auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte ab.